Wiederholungszeichen haben eine sehr nützliche Funktion in der Musiknotation.
Wenn beispielsweise bei der Vertonung eines J-Pop-Songs die B-Melodie und der Refrain mit Hilfe von Wiederholungszeichen zur A-Melodie und zum ersten Refrain übersprungen werden, ist es nicht nötig, die gleiche Partitur noch einmal zu schreiben.
Wiederholungszeichen sind in Partituren klassischer Musik sehr verbreitet. Wenn man zum Beispiel in Mozarts Türkischem Marsch alle Wiederholungen buchstabengetreu befolgt, müsste man fast zwei Musikstücke spielen. Diese Wiederholungszeichen können jedoch auch weggelassen werden.
Der Grund für die häufige Verwendung von Wiederholungszeichen im Barock und in der Klassik liegt darin, dass in einer Zeit, in der es noch keine Aufzeichnungsmedien gab, die heute alltäglich sind, die Aufführung im Grunde ein einmaliges Ereignis des Komponisten war. Die Sonatenform ist ein Paradebeispiel dafür, denn die Wiederholung des ersten Themas in der Reprise hat eine starke Wirkung auf das Gedächtnis des Zuhörers.
Andererseits ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass Wiederholungen in heutigen Konzerten weggelassen werden. Bei Wettbewerben verlieren die Wiederholungszeichen ihre Funktion, um die Zeit pro Spieler zu verkürzen oder aufgrund der eigenen Interpretation des Pianisten oder Dirigenten. Wir möchten, dass Klavieranfänger ohne die Wiederholungszeichen üben, weil wir wollen, dass sie die Musik so spielen können, wie sie geschrieben steht, aber bei Konzerten und Wettbewerben können sie in einigen Fällen in Absprache mit ihrem Lehrer auf die Wiederholung verzichten!
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